Sophie Lücke erhielt ihre ersten Kontrabassstunden bei Andreas Nettels in Wernigerode; ihre Studien führten sie nach Berlin zu Janne Saksala und nach London zu Rinat Ibragimov. Meisterkurse bei Esko Laine und David Sinclair, Anregungen durch Klaus Stoll, Nabil Shehata, Joel Quarrington und Evgeny Kolosov, sowie Kurse in historischer Aufführungspraxis bei Kristin von der Goltz und Reinhard Goebel erweiterten ihre musikalischen Ansichten.

Mit 20 Jahren wurde Sophie Stipendiatin der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker und zwei Jahre später Solobassistin im Münchener Kammerorchester. Es folgten Jahre als Gast-Solobassistin in großen Sinfonieorchestern, um dann schließlich als Solokontrabassistin im Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz seit 2014 auch das Theaterwesen kennen zu lernen.

Durch ständiges Musizieren in Ensembles wie dem Ensemble Resonanz, Kammerorchester Basel, Les Siècles, Les Dissonances, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Royal Northern Sinfonia und Scottish Chamber Orchestra, Stuttgarter Kammerorchester, Ensemble Modern und Mahler Chamber Orchestra kam Sophie Ihrem eigentlichen Ursprung, nämlich dem des kammerorchestralen Spiels, wieder näher.

Gepaart damit, liegt ihr großes Augenmerk auf der Kammermusik. Sie arbeitete mit Persönlichkeiten wie Heinz Holliger, Kit Armstrong, Julien Pregardien, Jürg Dähler, Sophie Klußmann, Karl-Heinz Steffens, Roberto Gonzalez, Reto Bieri, Kristin von der Goltz, Sophie Heinrich u.v.m. zusammen. Im Rahmen von „Chamber Music Connects the World 2010“ musizierte Sophie Lücke gemeinsam mit András Schiff, Gidon Kremer, Yuri Bashmet und Tatjana Grindenko.

Als Solistin konnte man sie mit den Philharmonikern Baden-Baden (Serge Koussevitzky und Franz Schubert), dem Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach (Serge Koussevitzky), dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode (Lars-Erik Larsson und Johann Baptist Vanhal), dem Landesjugendorchester Berlin (Eduard Tubin), dem Siemens-Orchester München (Nino Rota) und zuletzt dem Ensemble Zeitsprung (Einojuhani Rautavaara) erleben.

In den letzten Jahren ist insbesondere durch die Zusammenarbeit mit dem Klangforum Wien ein verstärktes Interesse an aktueller klassischer Musik entstanden. Die Arbeit mit Komponist:innen wie George Aperghis, Rebecca Saunders, Beat Furrer und Dirigenten wie Emilio Pomàrico oder Bas Wiegers inspirieren und bereichern ihr Leben nachhaltig.

Ein Höhepunkt der aktuellen Saison wird sicherlich eine 90-minütige Musiktheater-Uraufführung von Georges Aperghis während der Ruhrtriennale 2023 für Sopran (Donatienne Michel-Dansac), Trompete (Marco Blaauw), Kontrabass (Sophie Lücke) und 2 Schlagzeuger (Dirk Rothbrust, Christian Dierstein) sein.

Im Oktober 2023 wurde Sophie als Professorin an die Musikhochschule Lübeck berufen. Außerdem ist sie neues Mitglied beim Ensemble Resonanz in Hamburg.