18Apr2024

20:00

Schwere Reiter

Dachauer Str. 114a, 80636 München

carte jaune! Emilio Pomàrico

Ferruccio Busoni: Berceuse élégiaque op. 42 (1907) bearb. für Kammerensemble von Erwin Stein
Luigi Dallapiccola: Piccola Musica Notturna (1954) für Kammerensemble
Niccolò Castiglioni: Tropi (1959) für Kammerensemble
Sarah Nemtsov: Luftmacumba/Rio (2011) für Schlagzeug Solo, Bassflöte, Violine, Violoncello, Kontrabass, Harfe, präpariertes Klavier und 2 Assistenten
Rebecca Saunders: Fury II (2009) für Kontrabass und Ensemble
Hugues Dufourt: L‘Asie d‘après Tiepolo (2008) für Ensemble

der/gelbe/klang
Dirigent: Emilio Pomàrico

Zinajda Kodrič, Flöte
Claire Sirjacobs, Oboe
Oliver Klenk, Klarinette
Mathias Lachenmayr, Schlagzeug
Filip Eraković, Akkordeon
N.N., Harfe
Marco Riccelli, Klavier 
Nina Takai, Violine
Lola Rubio, Violine
Anna Lindenbaum, Viola
Katerina Giannitsioti, Violoncello
Sophie Lücke, Kontrabass

Der in Buenos Aires geborene italienische Dirigent und Komponist Emilio Pomàrico gilt heute als einer der führenden Interpreten zeitgenössischer Musik. Er gastiert regelmäßig bei den wichtigsten internationalen Musikfestivals sowie in bedeutenden Opern- und Konzerthäusern quer durch Europa und darüber hinaus.

Als glühender Verfechter der jungen Komponist:innengenerationen hat Emilio Pomàrico bisher einen großen Teil seiner Karriere der Uraufführung von Werken der neuesten Protagonist:innen der zeitgenössischen Musik gewidmet. Darüber hinaus hat er tiefe und dauerhafte Beziehungen zu einigen der größten Komponisten unserer Zeit geknüpft und viele bedeutsame Uraufführungen ihrer Werke dirigiert. Dazu gehören u.a. Emmanuel Nunes‘ Quodlibet in Lissabon (1991), Omnia Mutantur Nihil Interit in Paris (1994) und Musivus in Lissabon (1996); der gesamte Caminantes-Zyklus von Luigi Nono in Paris (1999); Wolfgang Rihms Seraphin Symphonie in Donaueschingen (2012); Georg Friedrich Haas‘ Oper Melancholia an der Opéra Garnier in Paris (2008), sein Konzert für Baritonsaxophon und Orchester in Köln (2008) sowie Ich suchte, aber ich fand ihn nicht in München (2012). Nach der Aufführung des gesamten Zyklus der Carceri d'Invenzione von Brian Ferneyhough in Genf, Basel und Paris (1996) hat Pomàrico auch Finis Terrae an der Opéra Bastille in Paris (2012) uraufgeführt. Hans Zender betraute ihn mit der Uraufführung seiner Logos Fragmente in der Berliner Philharmonie, die von WERGO aufgenommen und veröffentlicht wurde (2013). Auf Einladung des Teatro Colón in seiner Heimatstadt Buenos Aires gab Emilio Pomàrico eine erfolgreiche lateinamerikanische Erstaufführung von Luciano Berios Coro (2014).

In den letzten zehn Jahren hat Emilio Pomàrico eng mit dem Komponisten Georges Aperghis zusammengearbeitet und mehrere seiner Werke in ganz Europa uraufgeführt. Dazu gehören Teeter-Totter (2008), Situations (2013) mit dem Klangforum Wien bei den Donaueschinger Musiktagen, Études pour orchestre I–IV in der Kölner Philharmonie (2013), Études pour orchestre V–VI und Concerto pour accordéon mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei der musica vica in München 2015/2016 und Der Lauf des Lebens in der Berliner Philharmonie mit dem Klangforum Wien und den Neuen Vocalsolisten. 2018 leitete Pomàrico die Uraufführung einer ersten Fassung von Georges Aperghis' Migranten beim Festival MaerzMusik in Berlin. Die abendfüllende Fassung des Stücks wurde 2022 beim Festival Musica in Straßburg uraufgeführt und war 2023 in verschiedenen europäischen Städten wie Brüssel, Hamburg und Köln zu hören.

Als conductor in residence des Ensembles Resonanz in Hamburg für die Jahre 2017 und 2018 wurde Pomàrico eingeladen, den Kleinen Saal der Elbphilharmonie mit dem Eröffnungskonzert im Januar 2017 einzuweihen. Auf dem Programm standen die Uraufführung von Georg Friedrich Haas' Release, gefolgt von Alban Bergs Sieben frühen Liedern und Béla Bartóks Musik für Streicher, Schlagzeug und Celesta.

Auch bei Opernproduktionen ist Emilio Pomàrico stark engagiert. So leitete er bei der Ruhrtriennale das hr-Sinfonieorchester in Helmut Lachenmanns Das Mädchen mit den Schwefelhölzern in der Inszenierung von Robert Wilson (2013) sowie in Morton Feldmanns Neither in der Inszenierung von Romeo Castellucci (2014). Im darauffolgenden Jahr dirigierte er einen umjubelten Wozzeck an der Opera de Dijon mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg (2015). Bei den Wiener Festwochen leitete er das Klangforum Wien in einer Neuproduktion von Salvatore Sciarrinos Luci mie traditrici, inszeniert von Achim Freyer (2016). Mit dem Ensemble Modern brachte er Johannes Maria Stauds Specter of the Gardenia oder Der Tag wird kommen beim Festival steirischer herbst in Graz (2016) zur Uraufführung. Zur Eröffnung des Internationalen Musikfestivals Aix en Provence 2017 dirigierte er die von der Kritik gelobte Uraufführung von Philippe Boesmans' neuer Oper Pinocchio in der Inszenierung von Joël Pommerat. Auch Christian Spucks Neuproduktion von Zenders Winterreise unter Emilio Pomàricos musikalischer Leitung wurde am Opernhaus Zürich (2018) mit viel Beifall bedacht. Im Herbst 2019 leitete Emilio Pomàrico das Orchestre Philharmonique de Radio France bei der Premiere von Francesco Filideis L'inondation in der Inszenierung von Joël Pommerat an der Opéra-Comique in Paris. Im Jahr 2020 hat er Les Châtiments von Brice Pauset an der Opéra de Dijon uraufgeführt.

Im Jahr 2021 brachte er die vielbeachtete neue Oper Playing Trump von Bernhard Lang an der Staatsoper Hamburg zur Uraufführung, und 2022 dirigierte er eine Neuproduktion der Julie von Philippe Boesmans an der Opéra de Nancy und der Opéra de Dijon. Bei den Wiener Festwochen 2021 dirigierte Emilio Pomàrico die Neuproduktion von Mahlers Das Lied von der Erde in der Inszenierung von Philippe Quesne, die er 2022 an der Opéra de Dijon und beim Festival d'Automne à Paris im Théâtre du Châtelet wieder aufführte.

Eine umfangreiche Diskographie mit Uraufführungen, die Emilio Pomàrico dirigiert hat, ist bei Kairos, NEOS, Wergo, ECM, AEOM und Col Legno erschienen. Eine CD mit seinen Kompositionen ist bei Zeitklang erschienen.

Bild: François Volpe

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