17Dez2023

19:00

Schwere Reiter

Dachauer Str. 114a, 80636 München

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Alexandra Lubchansky, Sopran
der/gelbe/klang
Dirigent: Vladimir Jurowski

Olga Bochikhina: Unter der Kuppel hervor (2009)
Anton Safronov: Zwei Stücke aus einem imaginären Monotheater von Vladimir Majakowski (2005/2013)
Agatha Zubel: Mother Lode III (2017)
Edison Denisov: Chamber Symphony No. 2 (1994) 
Boris Filanovsky: Aria tutti (2020)
Said Gani: Projections (2013)
Vladimir Tarnopolski: Chevengur (2001)

Vladimir Jurowski zu Gast bei der/gelbe/klang! Das Programm, das wir mit ihm gemeinsam entwickelt haben, nimmt Musik aus Russland, Polen und Aserbaidschan in den Fokus – wobei die Ausdruckskraft der menschlichen Stimme ein Hauptmotiv bildet. Ausgangspunkt war die Musik von Vladimir Tarnopolski, 1955 in Dnipropetrowsk (Ukraine) geboren und Professor für Komposition am Moskauer Konservatorium; seit Frühjahr 2022 lebt er in München. Seine Komposition Chevengur für Sopran und Ensemble basiert auf Texten aus dem gleichnamigen, in der Sowjetunion verbotenen Antikriegsroman von Andrei Platonow. Nicht weniger politisch ist die Textvorlage des zweiten Vokalwerks im Programm, Anton Safronovs Zwei Stücke aus einem imaginären Monotheater von Vladimir Majakowski. Majakowski war Revolutionär, Dichter und Vertreter des »Futurismus«, der an der reaktionären sowjetischen Staatsdoktrin verzweifelte und 1930 Selbstmord beging.

Auch die reinen Instrumentalwerke im Programm sind dramatisch gedacht, wie Mother Lode III von Agata Zubel, in deren Klangwelt die menschliche Stimme schon dadurch immer eine Rolle spielt, dass Zubel selbst eine grandiose Sängerin ist.

Olga Bochikhinas Unter der Kuppel hervor für neun Instrumente betrachtet die Welt, die Kunst, die eigenen Gedanken als eine Kuppel. Bochikhina war Studentin von Tarnoplski, heute genießt sie selbst internationale Anerkennung. Der Kreis schließt sich mit der 2. Kammersinfonie von Edison Denisov, der wiederum der wichtigste Lehrer von Vladimir Tarnopolski war. Denisovs Bedeutung für die russische Musik der Gegenwart kann schon allein deshalb kaum überschätzt werden, weil er am Moskauer Konservatorium über viele Jahre hinweg junge Komponisten nachhaltig beeinflusst hat, und das, obwohl er erst ab 1991 auch offiziell Komposition unterrichtete. In dieser Zeit war einer seiner Studenten Anton Safronov.

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